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Die Aufgabe dieses Blogs ist, Dich zu einem besseren Billardspieler zu machen. Aber natürlich kann das ganz unterschiedliche Dinge bedeuten, je nachdem, wo Du stehst und wo Du hin möchtest. Um die Unterschiede ein bisschen klarer zu machen, für mich und für Dich, habe ich mir drei Typen von Billardspielern ausgedacht und überlegt, was sie ausmacht, was sie besser macht, was sie von sich selbst und ihrem Spiel erwarten können und welches Material sie brauchen.
Natürlich ist diese Typologie nur ein Modell und auch nicht das Ergebnis jahrelanger Forschung. Es kann also sein, dass Du Dich irgendwo dazwischen befindest. Und natürlich kann man sich auch verändern, hat als Gelegenheitsspieler angefangen und ist jetzt eine Stufe weiter. Ich will eigentlich nur mal generell klar machen, dass nicht für jeden Spieler die gleichen Dinge wichtig sind.
Also, hier meine drei Spielertypen:
Der Gelegenheitsspieler
Der Gelegenheitsspieler umfasst für mich alle, die selten Billard spielen und sich noch nie wirklich eingehend mit Billard beschäftigt haben. Das reicht von einmal pro Jahr oder seltener spielen bis hin zu einige Male pro Jahr, oft in einer Kneipe auf kleineren Tischen. Gelegenheitsspieler spielen meist einfach nur Spiele, oft in einer großen Gruppe und der Gewinner bleibt am Tisch. Trotzdem macht ihnen das Spiel Spaß, und wenn sie spielen, versuchen sie, es ordentlich zu machen.
Was macht sie besser?
Gelegenheitsspieler haben praktisch keine Trainingseffekte. Sie spielen einfach zu selten, als dass der Körper zwischen den “Spieltagen” wirklich etwas lernen und behalten könnte. Allerdings können sie sich sehr schnell innerhalb eines Abends verbessern, wenn sie die richtigen Informationen haben, worauf es ankommt.
Gelegenheitsspieler brauchen also einfache, schnell wirkende Tipps, wie man besser Billard spielt. Zum Beispiel, wie man die Hand richtig hält, wo der richtige Zielpunkt ist etc. Das wird sie zwar nicht automatisch zu guten Billardspielern machen, aber besser als Leute, die diese Tipps nicht kennen.
Was können sie erwarten?
Gelegenheitsspieler sollten von ihrem Spiel nichts erwarten außer Spaß, und sie sollten sich einfach überraschen lassen, wie es läuft. Wenn sie beim letzten Mal besser waren, als sie dachten, sollten sie am nächsten Abend auf keinen Fall davon ausgehen, dass es wieder so läuft. Ihr Körper weiß einfach gar nicht so richtig, wie es funktioniert, und ob es nun mal besser oder schlechter läuft, hängt hauptsächlich vom Zufall ab. Gelegenheitsspieler sollten einfach nur das Spiel genießen, vielleicht ein, zwei Dinge ausprobieren, von denen sie denken, dass es funktioniert, und sich freuen, wenn es klappt. Aber nie, nie, nie ärgern! Wer wirklich verlässlich besser Billard spielen möchte, sollte zu einem ambitionierten Spieler werden.
Welches Queue brauchen Gelegenheitsspieler?
Gelegenheitsspieler spielen meist mit den Queues, die vor Ort angeboten werden. Die meisten Leute prüfen bei Hausqueues als erstes, ob das Queue gerade ist. Ich prüfe das nie. Für mich ist am wichtigsten, wie die Pommeranze (das Leder oben am Queue) aussieht. Sie sollte möglichst wenig abgespielt sein und noch einigermaßen rund. Das zweite wichtige Utensil ist Kreide, und in der Kneipe zählt eigentlich nur, dass welche vorhanden ist. Wenn diese beiden Dinge gegeben sind, ist eigentlich schon alles ok.
Wer sich auch als Gelegenheitsspieler ein eigenes Queue zulegen möchte, hat sehr gute Karten. Fast alles ist besser als die Hausqueues Deiner Kneipe. Achte nur darauf, dass das Queue ein geklebtes Leder hat und kein geschraubtes. Dieses Angebot beispielsweise ist perfekt.
Der ambitionierte Spieler
Ambitionierte Spieler bilden die größte Gruppe mit der größten Bandbreite. Ambitionierte Spieler unterscheiden sich vom Gelegenheitsspieler zunächst einmal dadurch, dass sie verstanden haben, dass man nur dauerhaft und verlässlich besser wird, indem man übt.
Ambitionierte Spieler sind bereit, sich alleine an einen Billardtisch zu stellen und etwas anderes zu machen als zu spielen – nämlich zu trainieren. Ambitionierte Spieler spielen zwischen einmal im Monat bis zu mehrmals die Woche.
Was macht sie besser?
Viele ambitionierte Spieler erwarten sehr viel von sich, ohne gezielt zu trainieren. Sie spielen regelmäßig und geben sich Mühe, die Dinge besser zu machen. Sie verabreden sich mit einem Freund oder Vereinskameraden zum “Training”, wo sie dann gegeneinander spielen. Das kann besser machen, allerdings nur langsam und nur bis zu einem bestimmten Grad.
Ambitionierte Spieler werden besonders dann besser, wenn sie gezielt bestimmte Elemente ihres Spiels trainieren. Das heißt, einmal nicht gegen einen Gegner zu spielen, sondern Übungen zu spielen, die einzelne Bereiche trainieren. Dazu muss man auch wissen, was richtig ist. Ambitionierte Spieler sollten sich daher einen Trainer suchen, sehr guten Spielern beim Spielen zuschauen und sich Lehr-Videos und -Bücher zu Gemüte führen. Ambitionierte Spieler brauchen einen Plan, was sie tun müssen, um besser zu werden, und müssen diesen Plan dann umsetzen. Das ist Arbeit, geht aber nicht anders.
Was können sie erwarten?
Ambitionierte Spieler, die nicht trainieren, erwarten normalerweise sehr viel von sich. Das einzige, was sie allerdings sicher haben, ist Frust. Wenn ich nicht gezielt und geplant daran arbeite, brauche ich auch keine Erwartungen haben, besser zu werden.
Auch ambitionierte Spieler, die gezielt trainieren, werden durch schwierige Phasen gehen, in denen sich scheinbar nichts tut und die Frust erzeugen. Sie können aber definitiv erwarten, dass es besser wird. Sie müssen nur weitermachen.
Trotzdem sollten auch ambitionierte Spieler immer versuchen, möglichst wenig Erwartungen an ihre Tagesform zu haben, das Spiel zu genießen und sich überraschen zu lassen, was wohl heute passiert.
Welches Queue brauchen ambitionierte Spieler?
Ambitionierte Spieler sollten ihr eigenes Queue haben. Für ambitionierte Spieler, die eben erst ihre Ambition entdeckt haben, reicht anfangs auch ein einfaches Queue, wie das oben für Gelegenheitsspieler empfohlene. Es darf aber schon etwas mehr sein, zum Beispiel ein Queue für um die 100,- Euro von CUEL oder Demon. Ab einem gewissen Level empfiehlt sich auch der Einstieg in die Queues mit Low-Deflection-Technologie, wie zum Beispiel Queues der Reihe Players HXT. Ambitionierte Spieler auf hohem Level spielen auch höherwertigere Queues wie zum Beispiel von Mezz oder auch individuell angefertigte Custom Cues.
Je nach Spielfähigkeit braucht man auch ein separates Anstoß- und Jump-Queue. Das kann ein Einsteigermodell sein oder schon etwas höherwertiges wie die Break-Jump-Queues von Players HXT.
Meister
Ein Meister ist ein Profi. Meister haben sich entschieden, Billard zu einem Hauptbestandteil ihres Lebens zu machen. Sie müssen nicht unbedingt Geld mit Billard verdienen. Das meine ich nicht mit Profi, da im Billard einfach sehr wenig Geld zu verdienen ist. Sie sind Profis in der Art, wie sie mit Billard umgehen, wie sie trainieren, wie sie im Wettkampf spielen, wie sie sich abseits des Billardtisches verhalten.
Was macht sie besser?
Meister sind bereits sehr gut trainierte Spieler. Sie haben eine sehr gute Technik, Spiel- und Wettkampferfahrung. Sie haben oft einen Mentor, einen Trainer, der sie gut kennt und weiß, was für sie gut funktioniert. Und sie sind so gut trainiert, dass sie langsam anfangen können, die Regeln zu brechen und ihre eigenen Regeln zu entwickeln, wie sie besser spielen können. Sie sind an einem Punkt, an denen ihnen ein Trainer nicht mehr direkt neues beibringen kann, sondern sie selbst das Spiel weiterentwickeln. Aber Achtung: Nicht jede Regung von Unmut gegenüber dem Trainer heißt, dass man jetzt ein Meister ist. Wahrscheinlich eher nicht.
Meister ernähren sich gut und achten auf Ihren Körper. Sie betreiben Ausgleichssport, um lange Wettkämpfe körperlich fit durchzuhalten. Sie nehmen regelmäßig an Wettkämpfen gegen die besten Spieler teil.
Was können sie erwarten?
Meister können erwarten, dass sie ihr Grundstandard an Spielvermögen nie verlässt. Dazu sitzt es zu tief und kann nur durch Erschütterungen des Gesamtsystems gefährdet werden, beispielsweise durch Krankheit oder traumatische Ereignisse. Meister sollten bei Wettkämpfen allerdings ebenfalls keine Erwartungen an ihre Tagesform haben, sondern das Spiel genießen und sich überraschen lassen. Meister können ebenfalls erwarten, dass eine weitere Entwicklung ihres Spiels viel Arbeit und Experimente erfordern wird, da sie schon viel wissen. Sie sollten offen sein für neue Entdeckungen, die nicht nur ihr Spiel, sondern das Spiel insgesamt transformieren können.
Welches Queue brauchen Meister?
Meister wissen, welche Queues sie brauchen.