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Neulich in Hollywood: Billard spielen wie die Großen

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Ein wichtiger Aspekt beim Billard spielen ist das Visualisieren vor dem Stoß. Unser Körper funktioniert viel besser, wenn wir ihm Bilder und Empfindungen mitgeben, als wenn wir plumpe verbale Befehle aussprechen. Es funktioniert also viel besser, eine innere Idee von der richtigen Empfindung im Arm, dem richtigen Sound des Stoßes und dem optischen Verlauf des Stoßes zu haben, als sich zu sagen: „Du stößt jetzt schön geschmeidig, beschleunigst den Stoß schön gerade durch die Weiße, dabei behältst Du Dein Handgelenk locker, holst langsam aus…“.

Doch wie funktioniert jetzt das jetzt genau? Dazu ein Beispiel: Einer meiner Trainingsteilnehmer hat mittelschwere Schwierigkeiten mit der Rückläufer-Übung aus dem PAT 1:

Es fehlte an Wirkung, er traf die Weiße meist zu hoch und ging nicht richtig durch. Das interessante war, dass der Spieler definitiv das Spielvermögen und die Stoßqualität hat, den Stoß regelmäßig zu schaffen. Meine Vermutung war also, dass die Ursache eher im Kopf zu finden ist – das ist bei Rückläufern sehr oft so. Es klappt nicht, man versucht, „mehr“ zu machen, sich mehr Mühe zu geben, dabei verkrampft man und macht nicht mehr das, worauf es ankommt: das Queue tief und flach durch die Weiße zu beschleunigen (das ist nämlich alles).

Das Visualisieren klappte offenbar nicht, stattdessen feuerte der Spieler innerlich verbale Befehle ab, die der Körper eben viel schlechter versteht. Erst dachte ich, ok, dann mache ich die Übung vor, dann hat er ein Bild und kann es nachmachen. Das funktionierte mäßig, vermutlich, weil die Haupterkenntnis daraus war, dass ich, der Trainer, den Stoß beherrsche. Ich erinnerte mich an eine Übung von Pool-Bundestrainer Andreas Huber, der uns einmal aufgab, wie ein Schauspieler einen Billardprofi zu spielen, mit dem Ergebnis, dass alle Kursteilnehmer mit einem Schlag deutlich besser und konzentrierter spielten.

Daraus ergab sich folgende Übung: Der Spieler und ich spielten den Stoß abwechselnd. Meine Anweisung war, dass wir beide wie ein Schauspieler mich spielen sollten. Innerhalb von drei Versuchen schaffte es der Spieler plötzlich, die gewünschte Wirkung am Ball zu erzeugen, und zwar regelmäßig. Er kopierte einfach das, was ich tat, erzeugte den gleichen Sound des Stoßes, machte die gleichen Bewegungen und ließ die verbalen Befehle weg. Endlich konnte sein Körper das abrufen, wozu er in der Lage war, weil er eine sinnliche Vorstellung hatte und nicht nur Wörter und bewusste Befehle.

So wunderbar einfach ist Billard spielen:

Das zeigt übrigens auch, wie wichtig es ist, regelmäßig sehr gute Spieler zu beobachten. Nur so bekommen wir Bilder, wie bestimmte Abläufe sein sollten. In diesem Sinne hier ein Video von Ralf Souquet gegen Thorsten Hohmann. Wenn Ihr die kopiert, könnt Ihr nicht viel falschmachen:

https://www.youtube.com/watch?v=rkwEm9xhAAY

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