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Der Stoß beim Billard spielen ist eines der wichtigsten Elemente überhaupt, um ein guter Billardspieler zu werden. Nach einer längeren Pause sind mir kürzlich wieder einige Dinge aufgefallen, die einfach immer noch essentiell für eine gute Technik sind. Es gibt natürlich etliche Punkte, die beim Billard spielen wichtig sind (in meinem Buch habe ich ja sogar 20 genannt). Aber wer merkt sich im täglichen Spiel 20 Dinge? Im folgenden Beitrag habe ich einmal die drei wichtigsten Aspekte aufgelistet, an denen man sich jederzeit unter Druck festhalten kann, für eine gute Stoßtechnik beim Billard spielen.
Den Stoß beim Billard lernen: Keine Befehle, sondern Achtsamkeit
Wichtig ist übrigens bei diesen drei Punkten und bei allen anderen Details, auf die Du bei Deiner Technik achten willst: Anstatt Dir verbale Befehle zu geben, diese Dinge umzusetzen, solltest Du aufmerksam sein, was der Körper macht. Also anstatt Dir zu befehlen: „Halte Dein Handgelenk locker“, solltest Du Dich fragen: „Wie locker ist mein Handgelenk?“. Der Körper wird dann automatisch und entspannt das richtige tun.
1. Körper und Kopf ruhig halten
Der britische Billard-Profi Darren Appleton sagt auf seiner ersten Trainings-DVD eigentlich nicht viel mehr als „Keep your head still“. Damit meint er nicht nur, den Kopf stillzuhalten, sondern den ganzen Körper, und im Moment des Stoßes nur den Arm zu bewegen und nichts anderes. Ich selbst sage das auch seit Jahren, jeder Trainer sagt es, und trotzdem wird es schnell vergessen. Als ich mich kürzlich darauf konzentrierte, merkte ich, dass ich doch eine unmerkliche Bewegung im Körper hatte. Als ich mich voll darauf konzentrierte, im Moment des Stoßes wirklich keine Bewegung im Körper zu haben, gelangen plötzlich die schwierigsten Bälle. Wenn ich solche Bälle nicht treffe, liegt es oft nicht daran, dass ich falsch gezielt habe, sondern daran, dass eine leichte Bewegung im Körper war, als ich gestoßen habe. Achte einmal darauf; vielleicht wirst Du auch ein Wunder erleben.
2. Handgelenk locker und passiv
Ein ganz ähnlicher Punkt, der auch ähnliche Auswirkungen hat: Oft lenken wir das Queue ab und verlieren Präzision, weil unser Handgelenk zu fest ist oder wir sogar aktiv etwas damit machen. Das Handgelenk sollte immer locker sein, was auch gerne „passiv“ genannt wird. „Passiv“, da wir nicht „aktiv“ locker sein sollten; dann neigen wir nämlich dazu, besonders schwungvoll mit dem Handgelenk zu arbeiten, und bauen eine weitere Fehlerquelle ein. Das Handgelenk macht nichts beim Billard, außer locker nach unten zu hängen und, weil es ja locker ist, bei der Stoßbewegung entspannt mitzuschwingen.
Ähnlich wie bei Punkt 1, Kopf stillhalten, wissen viele Spieler, dass ein lockeres Handgelenk wichtig für den Stoß beim Billard ist. Und trotzdem merke ich, dass mein Handgelenk immer dann lockerer wird, wenn ich bewusst darauf achte, wie locker es ist. Mit einem lockeren, passiven Handgelenk gewinne ich an Präzision und an Stoßwirkung.
3. Richtig und immer gleich stehen
Kombiniert mit den ersten beiden Punkten ist dieser Punkt zu sehen: Wenn wir nichts bewegen außer unserem Arm, und wenn unser Handgelenk passiv ist, also auch nicht steuert, dann muss unser Stand immer gleich zur Stoßrichtung ausgerichtet sein, damit wir gerade nach vorne stoßen können. Gewöhne Dir also an, Deinen Körper immer gleich zur gewünschten Stoßlinie auszurichten. Was dabei hilft ist auch, vor dem Stoß einen Schritt weiter vom Tisch wegzugehen und den Stoß dann von vorne anzugehen anstatt von der Seite (auf englisch sagen die Trainer immer „walk into the shot“, in den Stoß hineingehen).
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